SV Empor Erfurt e.V.
Wartburgstraße 92 - 99092 Erfurt

Erneut gut gespielt und trotzdem verloren!

Werner Rathmair, 06.11.2017

Erneut gut gespielt und trotzdem verloren!

Am 9. Spieltag empfingen wir den SC 03 Weimar in Hochheim. Letzte Saison hatten wir noch 2 einfache Pflichtsiege gegen die Jungs vom Lindenberg eingefahren. Dass dies heute nicht so einfach werden würde, war allen klar, denn wir standen heute personell einem vollkommen anderen Team gegenüber.

Von Beginn an drängten wir auf eine schnelle Entscheidung. Der Minutenzeiger war noch nicht einmal rum, da hatten wir die Weimaraner Abwehr das erste Mal auseinander genommen. Der  Gästekeeper parierte Jaspers Schuss aber glänzend. Und so ging es weiter. Wir hatten die Spielkontrolle, vergaben in der Folge Möglichkeit um Möglichkeit, Weimar fiel in der Offensive kaum auf bzw. nur durch 2 „Flugversuche“ in ungefährlichen Situationen in unserem Strafraum. Bereits dies deutete aber darauf hin, dass das Gast heute, egal wie, irgendwie hier Zählbares mitnehmen wollte. Und auch kämpferisch zeigte sich der Gast in bester Verfassung, arbeitete viel mit Grätschen, was vom netten Schieri Göpfert leider nicht angemessen sanktioniert wurde.

In der 28.Min. dann endlich das mehr als verdiente 1:0 durch Jasper nach schöner Kombination, leider angesichts des Spielbildes eine zu diesem Zeitpunkt traurige Ausbeute. Damit hielten wir den Gast, wie überhaupt das ganze Spiel im selbigen.

Denn jetzt besann sich auch der Gast und gab in der 30. Min. den ersten Schuss auf unser Tor ab, nachdem wir das Spielgerät in Vorwärtsgang ohne Not verloren. Diese und eine ähnliche Situation unmittelbar danach wurden von unserem 2002er Olli jeweils souverän entschärft.

Chris hatte in der 35. Min. dann schon alle Gegner ausgespielt, ein Weimaraner Abwehrspieler konnte den Ball vor dem leeren Tor klären. Im unmittelbaren Gegenzug dann der überraschende Ausgleich nach einer bereits durch uns geklärten Ecke im Emporstrafraum. Und 2 Minuten später dann sogar noch die 2:1 Führung für den Gast nach toller Einzelleistung des Weimaraners Diallo. Nachdem wir den Ausgleich noch zweimal auf den Füßen hatten, konnten wir noch froh sein, das der Gast die Riesenchance zum 3:1 in der 45. Min. liegen ließ. Das hätte der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt. Statt mit einer deutlichen Führung, gingen wir mit einem Rückstand in die Pause.

Aus dieser kamen wir heraus, gewillt, den absurden Spielstand zu korrigieren. Bereits in der 46. Min. eine Doublette der Anfangsminute, Protagonist diesmal Chris. Er braucht sich nur die Ecke aussuchen, scheiterte aber wieder am Gästekeeper. Und so ging es weiter. Jeder war mal dran. Wir mussten aber hinten immer aufmerksam sein. Nachdem weitere Möglichkeiten obligatorisch versiebt wurden, mussten wir aufmachen. Durch die sich bietenden Räume kam Weimar jetzt auch spielerisch besser zurecht und zeigte ansprechende Spielzüge.

In der 60. Min. kam es dann knüppeldick: Wieder nach einer Ecke erzielte der Weimaraner Neubauer mutterseelenallein gelassen, per Kopf das 3:1 für den Gast. Nach einem kurzen mentalen Hänger, der sicher auch verständlich war, ging es weiter in Richtung Gästetor. Durch die Einwechselungen, besonders von Vini, der für noch mehr Zug zum gegnerischen Tor und klare Aktionen sorgte, nahmen die Einschläge um (leider nicht in…) das Weimaraner Tor zu. Von einem nicht nachvollziehbar wegen Abseits aberkannten, Tor, Pfosten, Latte, rechts/links daneben oder drüber war vor dem Gästegehäuse alles dabei. Besonders die letzte Viertelstunde drückten wir Weimar in die eigene Hälfte.

Der Gast kämpfte und rannte aufopferungsvoll, merkte aber wohl auch, dass die Luft immer enger wurde. Dabei nutzte man alle Facetten, die Führung über die Zeit zu bringen bzw. den Sack zuzumachen. Als sehr unsportlich darf man da eine Szene benennen, als der Gäste-Käpitän ohne Gegnereinwirkung verletzt in der eigenen Hälfte liegen blieb, wir das Spielen in Erwartung einer Behandlungspause einstellten,  Weimar selbst aber schmerzfrei weiter spielte und den Konter aber ohne Erfolg abschloss, um dann, als wir den Gegenzug aufnahmen, plötzlich lautstark von Bank und mitgereisten Fans eine Spielunterbrechung gefordert wurde, die der nette Schieri Göpfert dann auch gewährte. Ich erspare mir hier eine tiefergehende Erörterung, da das wohl selbsterklärend war und ist…!

In der 83. Min. dann der 3:2  Anschlusstreffer durch Joker Vini.  Das Aluminium verhinderte danach zweimal den Ausgleich. Und so fügten wir ein weiteres Kapitel aus der Empor-Saga „Gut gespielt und doch verloren“ hinzu. Den weder dem mitunter sehr verunsicherten Schieri-Gespann noch dem Gegner ist unsere Niederlage „anzulasten“. Letzterer musste genügend Chancen zulassen. Aber die Tore müssen wir schon selber schießen. Wir haben uns heute selbst geschlagen. Ausschlaggebend war wieder mal unsere fahrlässige katastrophale Chancenverwertung. Und in dieser Disziplin war der SC Weimar heute auf jeden Fall erfolgreicher, glücklicher und am Ende auch cleverer.

Spielbericht v. SC Weimar

Bilder vom Spiel

Hier müssen wir unbedingt eine Kehrtwende schaffen. Denn nächste Woche wird’s nicht einfacher, eher im Gegenteil. Denn dann treffen wir mit dem JFC Gera auf einen Gegner, der nicht nur kämpferisch und athletisch gut aufgestellt, sondern auch spielerisch auf hohem Level unterwegs ist.

Kopf hoch Jungs – dieses Spiel kann getrost der Kategorie „So ist er eben, der Fußball“ zugeordnet werden….


Quelle:Thomas Zahn