SV Empor Erfurt e.V.
Wartburgstraße 92 - 99092 Erfurt

B-Junioren : Spielbericht (2016/2017)

Verbandsliga St.1
3. Spieltag - 03.09.2016 10:30 Uhr
SV Schott Jena   SV Empor Erfurt
SV Schott Jena 1 : 7 SV Empor Erfurt
(1 : 2)

Spielstatistik

Tore

3x JG, Vincent Merkert, Yannick Elchlepp, Vincent W., Falk Höfer

Assists

2x Philipp Zahn, MV, KO

Gelbe Karten

Christopher Dam, MW, KO

Torfolge

0:1 (3')Vincent W.
0:2 (11')JG per Kopfball (Philipp Zahn)
1:2 (21')SV Schott Jena
1:3 (42')JG per Kopfball (Philipp Zahn)
1:4 (48')Yannick Elchlepp
1:5 (52')JG
1:6 (67')Falk Höfer (KO)
1:7 (76')Vincent Merkert (MV)

Schott 1:7 bezwungen

Nachdem wir in den ersten beiden Punktspielen mit den beiden Extremen der Liga konfrontiert worden waren, ging es heute, wieder im Ernst-Abbe-Sportfeld, gegen einen etablierten „Dino“ der B-Junioren-Verbandsliga, den SV Schott Jena an. Also wieder eine Außenseiterkonstellation für uns – bisher sind wir damit ja gut zu Recht gekommen.

Leider muss man vorab feststellen, dass heute ein Spiel über die Bühne lief, was man als Freizeitteam nicht braucht…! Ich werde versuchen, mich, auch deshalb, weil am Ende alles nochmal gut ausgegangen ist, im Spielbericht, was die Vielzahl äußerst skurriler Ereignisse auf und neben dem Platz betrifft, bedeckt halten.

Nun zum Spiel: Von Anfang an kamen wir gut ins Spiel und konnten, nachdem wir wieder obligatorisch die ersten beiden Großchancen versiebt hatten, durch eine schöne Einzelleistung von Vince der 3.Min. zum 1:0 in Führung gehen. In der 11.Min. traf Jasper per Kopf zum 2:0. Bis dahin waren wir im Soll. Soweit so gut.

Nachdem Schott bis dahin kaum Spielzugriff bekam, wurde jetzt der Hebel umgelegt: Man versuchte uns jetzt, um es positiv zu formulieren, durch eine „betont robuste“ Spielweise, die Kollateralschäden – zumindest drängte sich dieser Eindruck beim außen stehenden Betrachter der Veranstaltung auf - mit einkalkulierte, zu beeindrucken, was auch gelang.

Nachdem der Schiedsrichter nach 2 „rot“-würdigen Fouls an Philipp und Kilian, die Karten ganz stecken lies und Killian draußen behandelt werden musste, fehlt die Zuordnung im defensiven Mittelfeld, was Schott ausnutzte und in Überzahl nach einem sehr schönen Spielzug zum verdienten Anschlusstreffer kam.

Nur dem umsichtigen Schiedsrichter Maximilian Lörzer war es jetzt, im Übrigen über das ganze Spiel betrachtet, zu verdanken, dass sich die Veranstaltung ab diesem Zeitpunkt noch im vertretbaren Rahmen bewegte.

So etwas habe ich im Jugendfußball selten erlebt. Die Schott-Trainer versuchten permanent den Schiedsrichter zu beeinflussen und bemühten sich nach Kräften die Atmosphäre immer weiter zu pushen, auch weil man wohl merkte, dass man, wenn überhaupt, nach dem Spielverlauf nur über diese „taktische Variante“ auf die Erfolgsspur kommen konnte. Das ist absolut o.k., es muss aber im Rahmen bleiben. Und wenn die Gesundheit der Jungs zur Disposition steht, hört der Spaß endgültig auf. Selbst ein Elternteil von uns wurde vom Schott-Trainer ohne Vorankündigung aus der deren Coaching-Zone gedrängelt, in der er versehentlich mit einem Fuß „verlaufen“ hatte. Offensichtlich wurde das als feindlicher Akt gewertet, den es mit allen Mitteln zu verteidigen galt…!? Der „Fehltritt“ war zwar „formal“ falsch, die Verhältnismäßigkeit der Mittel war hier aber nicht mehr gegeben, wie mittlerweile auch auf dem Platz. Leider sprang der Funke  „erfolgreich“ über…! Auch auf unsere Jungs, die begannen, gelbe Karten zu „sammeln“, was ebenso wenig in Ordnung gewesen ist.

Wir hielten aber dagegen und gingen mit dem 2:1 in die Pause. Einziges Manko wiedermal: unsere Chancenverwertung. Dadurch hatten wir es frühzeitig versäumt, das Spiel zu beruhigen. Defensiv ließen wir wenig zu.

Die Hauptaufgabe des Trainerteams bestand in der Pause i.W. darin, die Wogen zu glätten und die Empor-Jungs mental für die 2.Halbzeit vorzubereiten.

 

Die 2. Hälfte begannen wir wieder wie die Feuerwehr, versemmelten wieder 2 „Riesen“, als endlich Jasper nach Ecke von Philipp mit einem wuchtigen Kopfstoß in der 42.Min. zum 3:1 einnetzte.  Danach hatte Schott richtig Pech, als aus einer hart umkämpften Strafsituation heraus, der Ball bei einem „Hammer“ von der Strafraumgrenze an unsere Latte knallte.  Wir schalteten jetzt aber superschnell um, Yannik erlief sich den Steilpass von Kilian, tankte sich bis zum gegnerischen Tor durch und machte mit einem humorlosen trockenen Schuss das 4:1 klar. Jetzt war das Spiel endgültig gelaufen. Wir erhöhten noch auf 7:1, wobei Schott auch immer wieder nicht ungefährlich vor unserem Tor auftauchte. Arvid, der sehr souverän agierte, musste noch eine Glanzparade abliefern, was er auch tat.

Am meisten gefreut haben sich alle über das Tor von Falk zum 6:1 in der 67.Min., der es in dieser Situation allen vorgemacht hat, wie man Chancen verwertet: Obwohl alles andere als unbedrängt, blieb er nach den super Querpass von Killian cool und schob den Ball überlegt ins linke Eck – als hätte er Zeit im Überfluss und kein Gegenspieler in der Nähe.

Am Ende erreichten wir zwar einen klaren Sieg, der aber alles andere als ein Selbstläufer, und auch zu hoch war. Schade insbesondere, dass es so eskalieren musste, da tritt das Ergebnis in den Hintergrund.

Dass Schott frustriert war, gegen einen Aufsteiger, der vor ein paar Wochen noch im Nirwana der Kreisliga rumgedümpelt ist, so vorgeführt zu werden, ist absolut verständlich. Auch wir haben nicht mit diesem Ausgang gerechnet, zumindest nicht in dieser eklatanten Klarheit. Letztlich hat man sich selbst unnötig aus dem Konzept gebracht, denn eins war auch offensichtlich: Unser Gegner hat hohe spielerische, taktische und auch athletische Potentiale, die aber nicht auf die Erde gebracht worden sind, weil man sich auf „Nebenschauplätzen“ verhaspelte. Ein Spiel auf Augenhöhe wäre ansonsten durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.

Ein dickes Lob an den Schiedsrichter Maximilian Lörzer, dem allein es zu verdanken war, dass dieses Spiel regulär zu Ende gebracht werden konnte. Uns hat er zwar auch mit (berechtigten) gelben Karten „zugepflastert“. Er bewies aber auch Fingerspitzengefühl auf beiden Seiten, als er auf durchaus vertretbare Platzverweise verzichtete. Er ließ sich ferner weder durch die hektische Atmosphäre als auch durch das „Kreuzverhör“ durch das Schott-Trainerduo in der Halbzeitpause aus dem Konzept bringen. Auch nach dem Spiel konnte er sich nicht  einem weiteren Einzelgespräch in vorgenannter Teilnehmerzusammensetzung entziehen. Wir denken aber, dass er auch das souverän gemeistert hat.

Ein Kompliment auch zum einen an die ganze Empor-Mannschaft, die diese schwierige Aufgabe gemeinsam erfolgreich bewältigt hat, als auch an das Trainerteam, das sozusagen das Kontrastprogramm in Sachen Fairplay geliefert hat.


Quelle: Thomas Zahn

Fotos vom Spiel